Für eine ausgewogene Verkehrsentwicklung in Dresden

Die Jungliberale Aktion Dresden spricht sich für eine gleichrangige Betrachtung
der Verkehrsträger aus. Wir bevorzugen weder Bus noch Bahn auf der einen Seite
oder den Individualverkehr auf der anderen Seite. Alle Verkehrsträger und
Verkehrsteilnehmer sollen in Dresden nicht nur gleichberechtigt behandelt
werden, wir fordern zusätzlich noch, dass sich die Stadt auf die Bedürfnisse der
Einwohner einstellt und ihre Infrastrukturmaßnahmen in den kommenden Jahren
daran ausrichtet. Wir wollen eine funktionierende Infrastruktur und einen
funktionierenden Verkehrsfluss in Dresden und keine einseitige Ausrichtung auf
einen Verkehrsträger. Demnach lehnt die Jungliberale Aktion Dresden die im
Verkehrsentwicklungsplan (VEP) 2025 geplant Umgestaltung der Stadt mit Kfz-
Verboten in der Innenstadt und dem massiven Ausbau von Straßenbahnlinien
und ÖPNV-Angeboten, ein komplettes Tempo 30 innerhalb der Stadtgrenzen
und zahlreichen weiteren Gemeinheiten ab. Nicht nur ist dies eine einseitige
Bevorzugung eines Verkehrsträgers, es ist darüber hinaus äußerst unrealistisch,
ob infrastrukturelle Stadtumbaumaßnahmen mit einem Kostenfaktor von 1,2 Mrd.
Euro jemals finanziert werden können. Für uns stehen der Erhalt der Straßen
sowie der Erhalt des aktuellen Niveaus des ÖPNVs, welcher in Dresden den
modernsten Fuhrpark Deutschlands hat, im Wesentlichen an erster Stelle.
Erweiterungen, Ausbau und Neuanschaffungen soll es nur aufgrund der
entsprechenden Notwendigkeit und vor dem Hintergrund der gesicherten
Finanzierung geben. Natürlich müssen auch Fußwege repariert und der
Elbradweg ausgebaut werden. Bereits seit langen geplante Sanierungen von
Straßenzügen, wie der Königsbrücker Straße in dem inzwischen gefundenen
Kompromiss der Variante 7, deren Finanzierung auch sichergestellt ist, sollen nun
endlich zügig umgesetzt werden. Neue Straßenbahnstrecken sind auf ihre
Sinnhaftigkeit und Finanzierbarkeit zu prüfen. So sehen wir eine Straßenbahnlinie
auf dem Zellschen Weg durchaus als vernünftig an.
Gleisabstandsverbreiterungen und breitere Stadtbahnwagen, für die alle
Haltestellenkaps der Stadt umgebaut werden müssen, braucht dagegen kein
Mensch. So können anstatt breiterer Straßenbahnwagen auch längere
Straßenbahnwagen (z.B. 60 m) angeschafft werden. Diese Straßenbahnen
besitzen ein ganzes Abteil mehr und sind nicht teurer als die breiten
Straßenbahnwagen. Die Dresdner Infrastruktur ist zudem gar nicht für die breiten
Straßenbahnwagen geeignet. Außerdem können in der längeren
Straßenbahnvariante mehr Personen befördert werden, als in der breiteren
Ausführung. Aus diesem Grund kann auch auf eine Verkürzung der Taktung (auf 5
min bei stark ausgelasteten Strecken) verzichtet werden. Das hat zufolge, dass
die Kosten wesentlich reduziert werden. Grundlegend soll aber jeder
Verkehrsteilnehmer selbst entscheiden, wie er sich in Dresden fortbewegt. Wir
lehnen jedes dirigistische Element in der zukünftigen Verkehrsplanung ab und
fordern stattdessen eine intelligente und vernünftige Verkehrsplanung anhand
der Bedürfnisse der Dresdner Einwohner.

Beschlossen am 04.12.2013