Gründe für die Politikverdrossenheit unter Jugendlichen

Beitrag von Steffen Hintze zum Thema Politikverdrossenheit im Magazin „Skunk“,zusammen mit den vier anderen politischen Jugendverbänden:

„Ich sehe drei Hauptgründe für die erhöhte Politikverdrossenheit unter Jugendlichen:

Erstens erkennen viele Jugendliche keine Unterschiede zwischen den Parteien mehr. Alle Parteien versprechen halbwegs dasselbe. In der Folge wendet man sich ganz ab oder den extremen Flügeln der Parteienlandschaft zu.

Die Aufgabe der Jugendverbände ist in diesem Fall ganz klar, Inhalte und Forderungen so zu beeinflussen und darzustellen, dass für junge Menschen die Unterschiede zu anderen hervortreten. Eigentlich alle Jugendverbände versuchen daher Themen deutlich zu überspitzen oder mit maximalen Forderungen aufzutreten.

Zweiter Grund ist Enttäuschung. Gerade junge Menschen kehren Politik und Parteiensystem den Rücken zu, wenn sie sehen, dass vor der Wahl gegebene Versprechen nach der Wahl niemanden mehr interessieren. Denn jungen Menschen kann man nicht einfach so erklären wie aus 2 + 0 = 3 wird und warum bundesweit Volksbegehren und Bürgerentscheide teilweise ignoriert werden.

Die Jugendverbände sind hier auch ganz klar in der Pflicht, diese gemachten Versprechen immer wieder bei den Mutterparteien einzufordern.

Letzter Grund ist der häufige erweckte Anschein, dass die Politik alle Probleme lösen kann. Das führt zu weiterer Enttäuschung, denn Politik ist ein Mittel des Ausgleichs und keine Wundermedizin.

Daher betonen wir auch immer – soweit denkbar – eigenes Engagement und Initiative nicht nur für sich sondern wenn möglich auch für andere zum Beispiel in Vereinen oder eben in einem politischen Jugendverband.“