Jeder will seinen Tunnel. Die Grünen und SPD anstatt einer Brücke und neuerdings auch die CDU in Person von Neu-Stadtrat Joachim Stübner. Dieser schlug jetzt vor, unter dem dringend sanierungsbedürftigem „Blauen Wunder“ einen Tunnel zu errichten. Nicht das dies genügen würde, Stübner – Vizepräsident der sächsischen Ingenieurkammer – plant schon weitere unterirdische Röhren. Ausgehend von der Loschwitzer Brücke soll zum einen ein Tunnelsystem unter dem Käthe-Kollwitz-Ufer, hin zur Brühlschen Terrasse, unter dem Landtag hindurch zur Magdeburger Straße zur B6 gezogen werden und zum anderen unter der Bautzner Straße hoch bis nach Weißig.

Beziffert werden mögliche Kosten auf einen hohen dreistelligen Millionenbereich, die Stübner folgendermaßen begründet „Wenn man überlegt, wie viel Geld zuletzt bei Banken verbrannt wurde, ist der erforderliche Betrag durchaus besser angelegt und für ein wachsendes Oberzentrum eine richtige und sinnvolle Investition.“

Von einem sinnvollen Umgang mit Steuergeldern kann da keine Rede sein, ganz zu schweigen von dem Ziel, einen ausgeglichenen Haushalt und die Schuldenfreiheit Dresdens zu bewahren. Ein Blick nach Leipzig genügt, um festzustellen, wie hoch die möglichen Kosten für einen Tunnel sein können. Dort wurden und werden 700 Millionen Euro für den City Tunnel ausgegeben. Die Folgekosten eines solchen Tunnelsystems bleiben unberücksichtigt. Vor allem der Coschützer Tunnel auf der A17 zeigt, welche Probleme damit einhergehen. Jährlich fließt Wasser in die Röhren und vereist im Winter die Fahrbahn. Auf Grund eines Baufehlers, irreparabel, wird der Tunnel jedes Jahr für mehr als eine Million Euro saniert. Nicht zu vergessen, dass mit einer Tunnelvariante von der Brühlschen Terrasse bis zum Blauen Wunder und hoch nach Weißig die im Bau befindliche Waldschlößchenbrücke ad absurdum geführt wird.

Die Jungliberale Aktion fordert, sorgsam mit dem Steuergeld der Bürger umzugehen und nicht in abwegige Infrastrukturmaßnahmen zu versenken.