Wehrhafte Demokratie wider den politischen Arm des Rechtsextremismus

Die Jungliberale Aktion Dresden möge beschließen den folgenden Text nach Möglichkeit in  der Beschlusslage der FDP zu verankern: 

“Die FDP sieht sich als integraler Bestandteil wehrhafter Demokratie im Freistaat Sachsen.  Aus diesem Selbstverständnis leiten wir nicht nur eine Abgrenzung von, sondern auch ein  aktives Entgegentreten wider alle Akteure, deren grundsätzliche Haltung nicht mit der  Freiheitlich Demokratischen Grundordnung vereinbar ist, ab. 

Wir erkennen an, dass der Fokus dieser Wehrhaftigkeit insbesondere dem  Rechtsextremismus und seinen Wegbereitern gelten muss. Dies ist zum einen darin  begründet, dass rechtsextreme Positionen bis hin zu Straftaten den größten Anteil am  politischen Extremismus in Sachsen ausmachen, wachsende Salonfähigkeit erfahren und  immer größere Gruppen von Bürger:innen überzeugen. Dieser gesellschaftlichen Dynamik  werden wir noch stärker entgegentreten, indem wir uns öffentlich klar positionieren und uns an  entsprechenden Aktionen aus dem demokratischen Spektrum beteiligen. Außerdem leisten  wir demokratische Überzeugungsarbeit in den Kommunen, direkt den Menschen vor Ort und  hören ihnen zu, ohne dabei eine klare Positionierung auf dem Boden der FDGO zu vergessen.  Dabei spielen alle Untergliederungen und insbesondere die Funktionsträger:innen in den  kommunalen Gremien eine unverzichtbare Rolle. Ihr Rückgrat muss am stärksten sein. 

Zum anderen ist es darin begründet, dass der Rechtsextremismus mit der Alternative für  Deutschland einen politischen Arm besitzt, dem es nicht nur gelingt signifikante Teile der  Bevölkerung von sich zu überzeugen, sondern der sich auf absehbare Zeit auch im Landtag  sowie in den kommunalen Gremien verankert hat. Diese Partei ist nicht nur offen  rechtspopulistisch, sondern sie gefährdet auch die Stabilität unseres politischen Systems und  wirkt aktiv an der Zersetzung unserer Demokratie. Ein solcher politischer Akteur, der nicht auf  dem Fundament der Verfassung steht, kann für eine liberale Partei niemals ein politischer  Partner sein. Vielmehr werden wir uns der Alternative für Deutschland auf jeder möglichen  Ebene entgegenstellen und demokratiegefährdende Tendenzen sowie populistische Rhetorik  entlarven. 

Die FDP inklusive sämtlicher Untergliederungen schließt jegliche Zusammenarbeit mit der  Alternative für Deutschland aus. Das bedeutet: 

  • Es werden keine gemeinsamen Fraktionen oder ähnliche Verbindungen gegründet 
  • Es werden keine gemeinsamen Anträge in Gremien jedweder Art eingebracht noch  Petitionen, Begehren oder ähnliche politische Vorhaben formuliert 
  • Es finden keine Absprachen mit Vertreter:innen der AfD statt
  • Anträge der Alternative für Deutschland werden kategorisch abgelehnt Kandidat:innen der Alternative für Deutschland erhalten von uns keine Stimmen 
  • Es wird nicht an Veranstaltungen teilgenommen, an der auch die Alternative für  Deutschland teilnimmt, es sei denn es handelt sich um ein neutrales Forum, das der  politischen Willensbildung dient

Dabei steht für uns jedoch auch fest, dass wir der Alternative für Deutschland keine  überproportionale Verhinderungsmacht einräumen dürfen. Es spielt daher für uns bei der  Aufstellung und Wahl von Kandidaten sowie bei Einbringung und Beschluss von Anträgen  keine Rolle, wie die Vertreter der Alternative für Deutschland stimmen. Dies hat keinen Einfluss  auf unser eigenes Abstimmungsverhalten. 

Schlussendlich definieren wir uns nicht in Abgrenzung zu anderen politischen Akteuren,  sondern indem wir politische Positionen vertreten, die einem liberalen Wertekompass  entspringen.” 

Beschlossen auf dem Kreiskongress der Jungliberalen Aktion Dresden am 12.08.2023