Suchtkrank. Nicht kriminell.

(Dresden/03.11.16) Die Dresdner Jungliberalen kritisieren das Vorgehen der Stadt in Bezug auf die hiesige Drogenszene scharf. Zuletzt ist eine Verlagerung der Drogenkriminalität vom Wiener Platz zur Walpurgisstraße festgestellt worden.
„Dass man sich wegen einer Verlagerung des Platzes, auf dem gedealt wird, auf die Schultern klopft, ist doch wohl lächerlich. Dann macht man die Razzien jetzt halt woanders. Das tatsächliche Problem wird bestehen bleiben.“, so Sven KÜNZEL, Vorsitzender der Jungliberalen in Dresden.
„Statt allzu viele Mittel in die Jagd auf kleine Dealer zu verschwenden, deren Platz sowieso wieder eingenommen wird, sollte man sich lieber um die Suchtkranken und potentielle Konsumenten kümmern. Hygiene, Streetworker, Prävention. Dafür könnte man sorgen.“, so KÜNZEL weiter.
Die Anregungen, die die Jungliberale Aktion Dresden hier an die Stadt Dresden weitergibt, haben ihren Ursprung im „Portugiesischen Modell“ nach dem der Besitz von Mindermengen entkriminalisiert ist. Süchtige werden auf diesem Wege nicht mehr in erster Linie als kriminell, sondern als krank angesehen. In Portugal ist dieses Vorgehen von Erfolg gekrönt – allgemein und gerade bei jungen Menschen hat der Drogenkonsum stark abgenommen.