Ist Kunst und Kultur nur etwas wert, wenn es die Stadt etwas kostet?

Die Kunstkommission der Stadt Dresden hat sich gegen die Aufstellung einer Nepomuk-Figur an der Waldschlößchenbrücke entschieden. Die Nepomuk-Figur sollte als Schutzheiliger über die Brücke wachen und eine Schenkung des katholischen Bistums Dresden-Meißen sein.

Dazu erklärt Philipp Junghähnel, Vorsitzender des JuliA-Kreisverbandes Dresden:

„Die Entscheidung der Kunstkommission ist schon sehr seltsam. Die Kunstkommission, der auch Stadträte von CDU, SPD und Grünen sowie der Kulturbürgermeister Dr. Lunau angehören, hat sich einstimmig gegen die Aufstellung der Figur entschieden. Wir fragen uns schon, welchen Kultursinn gerade Herr Dr. Lunau an den Tag legt. Er hat sich schon mit seinem Versuch zur Schließung des Kraszewski-Museums im Sommer in die Nesseln gesetzt und stimmt jetzt gegen ein weiteres kleines Kulturprojekt.

Bedenkt man dann noch, dass dieselbe Kunstkommission mehr als 300.000 Euro Steuergelder für das sogenannte „Klo-Kino“ verschwendet hat, welches nun jährliche Unterhaltskosten von 7.000 Euro benötigt, dann muss man erst recht am Kulturverstand dieser Kommission zweifeln. Offenbar ist der Stadt Kunst und Kultur nur dann etwas wert, wenn es die Stadt etwas kostet. Für die Nepomuk-Figur wären der Stadt dagegen keinerlei Kosten entstanden, noch dazu hat die nicht repräsentative SZ-Onlineumfrage ergeben, dass eine Mehrheit die Nepomuk-Figur gern an der Waldschlößchenbrücke gesehen hätte.

Wir finden, dass der Schutzheilige Nepomuk sowohl symbolisch als auch ästhetisch zur Brücke und zur Stadt gepasst hätte. Wir hätten es gern gesehen, wenn die Stadt um ein kleines Kulturobjekt bereichert worden wäre.“, sagt Junghähnel abschließend.